Mikrofone

Einführung – Mikrofontypen

Ohne Mikrofone geht es natürlich auch im besten Studio nicht — deshalb müssen wir uns sehr ausführlich mit diesem sehr komple­xen Themenbereich auseinandersetzen. Bei den Mikrofonen kann grundsätzlich unterschieden werden zwischen dynamischen Mi­krofonen und Kondensator-Mikrofonen. Für die meisten Anwen­dungen verwendet man allerdings das Kondensator-Mikrofon, das seine Arbeit auch meistens hervorragend macht. Selbstverständlich gibt es natürlich auch noch andere Mikrofonarten wie zum Beispiel: Richtrohrmikrofone, Funkmikrofone, Reporter-Mikrofone , Stereo- Monomikrofone usw…

Weiterhin gibt es natürlich auch noch Mikrofone für spezielle Ein­satzbereiche, die wir im technischen Teil noch genauer beschrei­ben werden. Erhältlich sind auch typische Stereomikrofone, die oft bei Chorgesang oder Außenaufnahmen als Hauptmikrofone verwendet werden. Ein Stereomikrofon beinhaltet zwei identisch aufeinander abgestimmte Mikrofonkapseln in einem Gehäuse. Die meisten Stereomikrofone lassen sich einfach auf die jeweilige Aufnahmesituation einstellen, wie zum Beispiel die der „Richtcha­rakteristik“. Speziell für Choraufnahmen im Studio können bei ei­ner Kugel-Charakteristik des Mikrofons die Sänger/innen rund um das Mikrofon herumstehen, dadurch erzielt man eine optima­le Stereoaufnahme.

Sollte man keines der etwas kostspieligen Stereomikrofone besitzen, ist dies auch kein Problem. Man erhält eine perfekte Stereoaufnahme auch mit zwei (Mono)-Mikrofonen, die im richtigen Winkelverhältnis (vorzugsweise 180°) zueinander stehen müssen. Die Sänger könnten mit dieser Aufstellung dann im Halbkreis vor den beiden Mikrofonen gesanglich ihr Bestes ge­ben. Bei einer Stereoaufnahme ist man auf jeden Fall mit einem Stereomikrofon besser beraten als mit zwei Monomikrofonen, da eine gewisse Erfahrung notwendig ist, um gleich gute Ergebnisse zu erhalten. Man denke nur an die Monokompatibilität, welche außerordentlich wichtig ist! Denn wenn zwei Mikrofone gleichzeitig eingesetzt werden, können bei falscher Aufstellung solche Probleme schneller auftreten, als einem lieb ist.

Im Studio werden hauptsächlich Mono-Mikrofone verwendet, da aufgrund der heutigen Produktionsweise alles meistens im Over­dubbing-Verfahren (oder auch Multitrack-Verfahren genannt) aufgenommen wird und beim Mix entsprechend mit dem Panorama-Regler am Mischpult positioniert wird. Als Overdubbing wird jene Arbeitsweise bezeichnet, die in den meisten Studios angewendet wird: Und zwar werden die einzel­nen Instrumente nacheinander aufgenommen. Das heißt zum Beispiel: Als erstes werden Schlagzeug und Bass gemeinsam eingespielt — wenn dies alles perfekt aufgenommen ist, kommt der Gitarrist und spielt seinen Part dazu — anschließend folgt zum Beispiel der Keyboarder; dies geht dann so weiter, bis man dann — meist mit dem Gesang — den „krönenden“ Abschluss findet. Jedes Mikrofon hat die Aufgabe, die Schallenergie in elektrische Energie umzuwandeln. Es gibt die verschiedensten Wandlertechniken. Im Tonstudio kommen hauptsächlich Kondensator- aber auch dynamische Mikrofone zum Einsatz.

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Vereinfacht erklärt sich die Funktionsweise des Kondensatormikrofons folgendermaßen: Mit der feststehenden Elektrode bildet die Membran des Mikrofons einen Kondensator; durch die Schwingung dieser Membran (angeregt vom eintreffenden Schall — zum Beispiel der menschlichen Stimme) ändert sich die Kapa­zität des Kondensators. Die wird dann in elektrische Energie um­gewandelt, was unser Mikrofonsiognal ergibt und dann noch im Mischpult verstärkt werden muß.

Das Wandlerprinzip des dynamischen Mikrofons funktioniert technisch viel einfacher, was sich meist auch im Preis widerspie­gelt. Durch die Schwingung über die membranangetriebene Spu­le (in Abhängigkeit des anliegenden Schalls) schwingt diese zwi­schen den Polen eines Magneten. Diese Spulenbewegung erzeugt eine dem Schalldruck proportionale elektrische Spannung. Dyna­mische Mikrofone verarbeiten verzerrungsfrei hohe Schalldrücke.

Die Kondensator-Mikrofone benötigen eine Phantomspannung, welche sie normalerweise aus dem Mischpult bekommen — es gibt inzwischen auch Kondensator-Mikrofone, die mit Batteriebe­trieb ihre eigene Spannung erhalten. Der Nachteil bei Batteriebe­trieb sind die 40!? Batterien, die wir benötigen — nein natürlich nicht!!! — es reichen normalerweise, je nach Typ, 2 handelsübliche Batterien aus!

Die Kondensator-Mikrofone haben meist einen sehr guten Fre-quenzverlauf, der für die Studioarbeit natürlich sehr wichtig ist. Außerdem gibt es sie mit sehr verschiedenen Richtcharakteristi­ken, die für die unterschiedlichsten Aufnahmesituationen geeig­net sind. Das Kondensatormikrofon ist das Standard-Mikrofon im Tonstudio.

Das dynamische Mikrofon hat andere Vorteile — und die liegen in seiner Robustheit und seinem optimalen Dynamikverhalten. Für Liveauftritte werden daher hauptsächlich dynamische Mikro­fone verwendet, um der Dynamik Herr zu werden, und das ist nicht immer leicht im rauhen Bühnenalltag. Für die Mikrofonie-rung der verschiedenen Musikinstrumente werden die unter­schiedlichsten Spezialmikrofone verwendet, welche genau auf das Instrument abgestimmt sind. Für diese sehr sensible Aufgabe einer entsprechenden Mikrofonierung ist sehr viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl notwendig. Meist liefern Mikrofon-Herstel­ler mit ihren Prospekten gleich eine Anleitung für eine optimale Mikrofonaufstellung mit. Unter den Büchern, die sich mit Mikro­fontechnik monographisch auseinandersetzen, sind etwa „Mikro­fone in Theorie und Praxis“ (Elektor-Verlag) oder „Mikrofon- Pra­xis“ (Franzis Verlag).

Im Studioalltag bleibt oft wenig Zeit fürs Probieren, und man sollte sich genau mit den Grundlagen der Mikrofonauswahl beschäfti­gen sowie auch in einer ruhigen Minute einmal hinsetzen, um di­verses Mikrofonverhalten auszutesten. Aufgrund von fundiertem Grundwissen wird es dann leicht möglich sein, auf das entspre­chende Mikrofon zurückzugreifen – denn leider wurde das Uni­versal-Mikrofon bis heute noch nicht erfunden. Und das ist auch gut so, denn jede Produktion würde dann gleich klingen; und wem schmeckt schon klanglicher Einheitsbrei. Viele greifen heute auf Mikrofone zurück, die — wie man glauben könnte — bereits ausgestorben sind. Und zwar werden heute noch verschiedentlich Röhrenmikrofone verwendet, aufgrund ih­res warmen Klanges, der von vielen Tontechnikern und Produ­zenten sehr geschätzt wird. Entscheidend ist bei Mikrofonen natürlich auch die Richtcharakteristik – hier werde ich noch einiges dazu schreiben – demnächst 🙂

Mikrofonhersteller

AKGhttp://www.akg.com/ (NEU: https://austrian.audio/)
Audio Technicahttp://www.audiotechnica.de/
Behringerhttp://www.behringer.de/
Beyerdynamichttp://www.beyerdynamic.de/
BPMhttp://www.bpm-studiotechnik.com/
Braunerhttp://www.brauner-microphones.com/
Crownhttp://www.crownaudio.com/
DPAhttp://www.dpamicrophones.com/
Elektro Voicehttp://www.electrovoice.com/
Microtech Gefellhttp://www.microtechgefell.de/
Neumannhttp://www.neumann.com
Oktavahttp://www.oktava.net/
RODEhttp://www.rode.com.au/
Schoepshttp://www.schoeps.de/
Sennheiserhttp://www.sennheiser.de
Shurehttp://www.shure.com/

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