Mastering

Nach Einspielung aller Musikinstrumente im Sequenzer wird der ganze Sound also noch audio technisch verfeinert – man spricht dann von Audio-Mastering. Hierbei wird die Lautstärke optimiert (perfekte Auspegelung), mit Equalizer Einstellungen eventuell noch aufgewertet und mit weiteren Plug-ins bearbeitet. Viele Audioproduktionen werden von speziellen Mastering-Studios betreut, um den Sound zu optimieren. Für kleinere Projekte ist oft der Komponist bzw. Musikproduzent selbst zu ständig.

Fast alle aktuelle Produktionen aus dem Film- und Musikstudiobereich stützen sich auf Digitale VST Plugins am Computer, welche durch sogenannte Hostprogramme (Mastering-Software) ihre Anwendung finden. Beim analogen Verfahren kommen Hardware gestützte Systeme (externe Gerätschaften) zum Einsatz. Diese müssen entsprechend verkabelt und üblicherweise über ein Mischpult geführt werden. Digitale VST Plugins werden hingegen komplett intern in der DAW eingebunden.

VST Plugins haben außerdem den großen Vorteil, dass durch die nötige Host-Software, meist alle Parameter fernsteuer- bzw. abspeicherbar sind und dadurch jederzeit wieder reproduzierbar sind. Eine der bekannten Firmen für Mastering Plugins ist sicherlich die Firma: Waves (www.waves.com)

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Multiband Kompressor Plugin von Keilwerth Audio (https://www.vengeance-sound.com/)

Mit diesem Feature kann auch nach längerer Zeit der Masteringprozess wiederholt und angepasst werden, sollte dies nötig sein – so kann man an der Session immer wieder bequem weiterarbeiten. Bei einer analogen Masteringarbeit hingegen, kann dies nicht gemacht werden, da die Einstellungen nicht abgespeichert werden können. Es gibt zwar Ausnahmen, aber die sind sehr sehr teuer!

Dennoch spricht auch vieles dafür, diese analoge Technik weiterhin im Studio zu verwenden! So gibt es viele Studios, welche oft zwei Systeme einsetzen – um einer Tonaufnahme ihren professionellen Stempel aufzudrücken. Bei der eingesetzten analogen Technik darf man nicht vergessen, dass auch ein Mischpult verwendet werden muss, um diese analog Bearbeitungsprozessoren einzubinden.

Am Markt gibt es eine unwahrscheinliche Vielfalt diverser Audio Plugins. Man könnte sagen, dass es aktuell so gut wie alles an digitalen VST Audio Plugins gibt. Leider sind viele Plugins auch relativ teuer, dafür bekommt man aber tollen Sound. Wichtig ist, sollte es von den Herstellern angeboten werden, dass man eine Demo Version herunterlädt, um die Plugins zu testen. Diese sind meist zeitlich begrenzt einsetzbar, bekommt aber eine gute Vorstellung was das Plugin leistet.

Viele Musikproduktionen sind gerade im Lautstärke-Pegel so optimiert, dass sie sehr laut daher kommen. Man hat dadurch oft den Eindruck, dass sie im Vergleich mit anderen Künstlern und deren Produktionen besser klingen. Man sollte sich jedoch nicht verleiten lassen, nur weil sie vielleicht lauter sind als andere Produktionen – sie auch besser klingen. Der Nachteil ist, dass durch ein falsches Mastering der Musiktitel vielleicht lauter klingt, aber die Dynamik auf der Strecke bleibt.

Vor dem Mastering – Endaudiomix im Sequenzer Programm Cubase (Steinberg)

Beispiel: Manche Musiktitel haben zwischen leiseren und lauteren Passagen größere Dynamiksprünge. Wenn nun durch eine falsche Dynamikbearbeitung beim Mastering der Pegel zu sehr komprimiert wird durch Plugins, so rücken leisere und lautere Passagen mehr zusammen. Das heißt, dass es unter Umständen zwischen leiseren und lauteren Musikpassagen nicht mehr viel Unterschied gibt. Das kann bei manchen Musiktiteln dann fatal sein, wenn die Dynamik nicht mehr gegeben ist.

Also Vorsicht – bei Dynamikbearbeitungen beim Mastering. Man kann leider auch viel am Sound „kaputt“ machen, wenn das Mastering nicht optimal gemacht wird. Musik lebt ja auch durch Dynamik, wenn leisere und lautere Passagen in der Musik vorhanden ist. Aber das hängt natürlich auch von der Musikrichtung ab. Ein Heavy Metal Song wird wahrscheinlich keine all zu großen Dynamiksprünge in sich haben, als eine Ballade oder ähnliche Musikrichtungen.

Mastering ist eine eigene Kunst und beruht auch auf viel Erfahrung. Es gibt einige Studios, welche sich auf Mastering spezialisiert haben. Diese Studios haben ihre eigene Technik, um dies für große Plattenfirmen zu machen. Aber nicht nur die entsprechende Technik ist hier wichtig, sondern vor allem viel Erfahrung des Tonmeisters, der das Mastering macht. Einige bekannte Mastering Techniker sind sicherlich: Bob Katz (USA), Bob Ludwig (USA), John Davis (England) – sie alle haben ihre eigene Top-Studios und haben viele Musikproduktionen von weltweit bekannten Künstler der Branche gemastert.